Vom Wirtshaus – Offenes Singen

Ein interaktiver offener Singabend mit Bernhard Bitterwolf

Wer durch die oberschwäbischen Lande fährt, wundert sich wahrscheinlich über die Namen der Gasthäuser und Wirtschaften, die in den Gemeinden, Dörfern und Städten zur frohen Einkehr einladen. Die historische Einbettung von Wirtshausnamen wie „Engel“, „Ochsen“, „Linde“ und „Rose“ lenkt den Blick auf die eigene Kultur. Wirthauskultur prägt die Menschen und Menschen haben über Jahrhunderte hinweg die Wirtshauskultur geprägt. In den Gaststuben wurden und werden nicht nur politische Gedanken geboren („…eine Steuererklärung muss auf einem Bierdeckel Platz haben!“)  und diskutiert, sondern auch die Geselligkeit gepflegt. Hier traf und trifft sich Jung und Alt, jenseits aller sozialen Schichtzugehörigkeit.

Singen macht Spaß, singen verbindet und singen ist nicht zuletzt auch gesundheitsförderlich! War es früher durchaus üblich, dass sich Menschen nach Feierabend und an freien Tagen in den Wirts- und Gaststuben in der geselligen Runde zusammengesetzt haben, um gemeinsam zu essen, zu trinken und immer auch, um zu singen, ist dieses gemeinschaftsstärkende Tun heute leider weitgehend ins Hintertreffen geraten. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Der oberschwäbische Barde greift diese alte Tradition wieder auf, er lädt zu einem offenen Singen ein. Dabei steht nicht die Perfektion, sondern ganz einfach die Freude am Singen mit Gleichgesinnten im Vordergrund. Auf dem Programm stehen überlieferte Volkslieder, Kanons, Quodlibets und auch Melodien aus der Feder des oberschwäbischen Barden. Natürlich überwiegend in schwäbischer Mundart!

Bernhard Bitterwolf nimmt Ungeübte gleichermaßen an die Hand, wie Menschen, die das Singen im Verein zu ihrem Hobby erklärt haben. Bei vielen „Sing-Events“ hat Bitterwolf sein Händchen für eine entsprechende Liedauswahl bewiesen. Ergänzend zum gemeinsamen Singen stellt der oberschwäbische Barde zwischendurch historische Instrumente aus der Region vor. So verbrachte Stunden klingen in allen Mitwirkenden lange nach.

Gemeinsam singen, essen und trinken – das ist Lebensqualität pur! In den Gaststuben Oberschwabens treffen sich seit Generationen die Menschen, um Geselligkeit zu pflegen. Nicht umsonst gelten Wirtsstuben als die Universität des Volkes, hier können auch heute Lieder erlernt und weitergegeben werden.