Oberschwaben – hier lebt die Mundart
„Denka, schwätza ond singa“
Bernhard Bitterwolf präsentiert Mundartkünstler aus Oberschwaben
„Totgesagte leben länger“ – diese Aussage trifft voll und ganz auf unsere schwäbische Sprache zu. Wie oft war in den letzten Jahrzehnten vom Aussterben des Schwäbischen die Rede? Wie oft wurde das Schwäbische für überholt, antiquiert, unzeitgemäß erklärt? Genau das Gegenteil ist der Fall! Mundartbücher sind gefragt wie nie, Lesungen in Mundart sind ein Publikumsmagnet, Liedermacher und Musiker jeglicher Couleur greifen schwäbische Texte auf, Politiker aus unserem Sprachraum stellen ihr muttersprachliches Licht nicht mehr unter den berühmten Scheffel und selbst im E-Mail-Verkehr, beim Versenden von SMS und bei der Kommunikation auf sozialen Plattformen im Internet finden sich zunehmend schwäbische Formulierungen.
Gerade in oberschwäbischen Landen gibt es eine sehr lebendige Mundartszene. Bernhard Bitterwolf aus Bad Waldsee stellt Mundartkünstlerinnen und – künstler aus Oberschwaben vor, die ganz unterschiedlich mit ihrer Muttersprache umgehen. Teils zum Nachdenken anregend, aber immer mit viel Humor halten sie ihren Mitmenschen den Spiegel vor. In Gedichten, Anekdoten, Erzählungen, Lieder und Witzen werden die Nuancen der Sprache und des Denkens deutlich. So unterschiedlich der Zugang zum Dialekt auch ist, eines zeichnet alle Mundartautorinnen und – autoren aus: ihre Liebe zur Heimat.
Der oberschwäbische Barde Bernhard Bitterwolf gilt als profunder Kenner der oberschwäbischen Mundartszene. Er führt in das Werk einer Reihe von oberschwäbischen Literaten ein, zitiert Texte aus deren Sprachwerkstätten und spannt dabei den Bogen von der Barockzeit bis in die Gegenwart. Natürlich soll auch aktiv die Mundart gepflegt werden, deshalb ist das Publikum zum Singen schwäbischer Lieder eingeladen.